Geschichte

Für die Dörfer der Jurahochfläche war Wassermangel seit jeher ein gravierendes Problem. Die Dörfer hatten meist einen Dorfbrunnen, aus dem Grundwasser zur Deckung des Trinkwasserbedarfs geschöpft werden musste.

Da diese Art der Wasserbeschaffung jedoch sehr mühsam war und - vor allem bei längeren Trockenperioden - längst nicht ausreichte wurde der Wasserbedarf zusätzlich durch Hüllen (Dorfteiche, in welchen Regen- und Schmelzwasser gesammelt wurden) und Zisternen (ausgemauerte Behälter, in denen Regenwasser von den Dächern gesammelt wurde) gedeckt.

Das so gesammelte Wasser war naturgemäß verschmutzt und führte oft zu Krankheiten. Die Säuglingssterblichkeit war auf dem Jura deshalb erheblich höher als in anderen Gebieten. Es gab nur wenige ergiebige Quellen, die auch in heißen Sommern nicht versiegten, eine der wichtigsten war die Hirschspring-Quelle bei Nennslingen.

Das „Wasserfahren“ war deshalb üblich - die Bauern kamen mit großen Jauchefässern, die mühsam per Hand vollgeschöpft wurden. Die Quelle war im Besitz des Marktes Nennslingen. Aus dem 16. Jahrhundert existiert in Burgsalach noch ein Vertrag mit der Gemeinde Nennslingen über ein Nutzungsrecht der Hirschspringquelle.

1894 gingen von der Gemeinde Burgsalach erste Bestrebungen aus, Abhilfe für das Wasserproblem zu schaffen. Andere Dörfer schlossen sich an oder zeigten Interesse. Das Wasser sollte aus der Hirschspringquelle entnommen werden. In den Dörfern sollten jeweils nur einige Wasserentnahmestellen eingerichtet werden. In jedes Anwesen einen Wasseranschluss zu verlegen erschien zu teuer. Das Vorhaben scheiterte vermutlich aus finanziellen Gründen und lebte nach dem sehr heißen Sommer 1911 wieder auf.

Auch dieser Versuch scheiterte, nachdem einige Dörfer - wohl ebenfalls aus finanziellen Gründen - nicht anschließen wollten und das Königliche Staatsministerium des Innern deshalb 1914 den bereits bewilligten Zuschuss wieder einzog.

Am 14.6.1938 schlossen sich 16 (ehemalige) Gemeinden zu einem Wasserbeschaffungsverband zusammen. Finanzierungspläne wurden erstellt und Probebohrungen wurden durchgeführt. 1940 veranlasste jedoch der Landrat, die Angelegenheit bis nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges zurückzustellen.

Nach einer schrecklichen Dürre im Jahr 1947 wurde der Ruf nach Abhilfe in der Bevölkerung immer lauter. 1950 erwirkte Landrat Staudinger beim Landesamt in München einen Zuschuss in Höhe von 1,6 Mio DM. Das Vorhaben sollte nach Vorstellung des Landesamts in kleinere Bauabschnitte aufgeteilt werden.

Zuerst sollten die dringendsten Notstände in den Gemeinden Indernbuch, Burgsalach, Raitenbuch und Reuth am Wald beseitigt werden. Im Oktober 1951 gründeten 13 Gemeinden den Zweckverband Burgsalacher-Jurawasserversorgung.